Die Verpflichtung für die Sicherheit von Mensch und Umwelt zu sorgen, fordert von Anlagenherstellern und Betreibern, alle gültigen Normen und Vorschriften zu beachten, und umzusetzen. Ein mögliches Risiko oder ein Gefahr muss erkannt werden und auf ein tolerierbares Maß minimiert werden. Hierzu ist es unabdingbar, eine Gefahren- und Risikoanalyse durchzuführen.

Vorhandene gefahren werden untersucht und beschrieben - Maßnahmen zu deren Reduzierung und Minimierung werden definiert.Vom ersten Gespräch beginnend über die Planung, in Betriebnahme, Betrieb und außer Betrieb Setzung der Anlage - über den gesamten Lebenszyklus muss eine lückenlose Dokumentation erstellt werden !!
Reproduzierbarkeit der Prozesse, sowie die Fehlerdiagnose bietet Rechtssicherheit und dient somit im worst-case-Fall als Beweismittel.

IEC 61508 – „Funktionale Sicherheit“

Sie gibt die Methodik vor, die zur Erreichung der funktionalen Sicherheit von Produkten umzusetzen ist. Die Umsetzung dieser Norm an den entsprechenden Produkten wird durch produktspezifische Zertifikate bestätigt.
Sie dient als Basis für Spezifikationen sowie den Entwurf und Betrieb von sicherheitstechnischen Systemen.

IEC 61511 – „Funktionale Sicherheit in der Prozessindustrie“

Die IEC 61511 setzt die IEC 61508 für die Prozessindustrie um.
Im Wesentlichen dient sie als Richtlinie für das Planen, Realisieren und Betreiben von sicherheitstechnischen Systemen in Prozessanlagen. Ein entscheidender Bestandteil: die Forderung nach einer übergeordneten Organisation aller Abläufe (Management der funktionalen Sicherheit, sowie live cycle managment). Diese Norm ist für alle Anlagenbauer umzusetzen.

Safety Integrity Level (SIL)

Die Normen IEC 61508 und IEC 61511 definieren vier unterschiedliche Sicherheits-stufen. Diese beschreiben Maßnahmen zur Risikobeherrschung bei den eingesetzten Komponenten, die durch den so genannten Sicherheits-Integritätslevel (Safety Integrity Level) bewertet werden. Je höher dieser ist, desto größer die Risikoreduzierung. Damit ist der SIL das Maß für die Wahrscheinlichkeit, dass das sicherheitstechnische System die geforderten Sicherheitsfunktionen für einen bestimmten Zeitraum korrekt erfüllen kann.